Die Schockenhoff-Lecture ist dem Andenken an den im Dezember 2014 verstorbenen CDU-Politiker Dr. Andreas Schockenhoff gewidmet und soll regelmäßig in dessen Heimatstadt Ravensburg (Baden-Württemberg) stattfinden. Im Mittelpunkt steht jeweils die Rede einer renommierten Persönlichkeit aus Politik und Gesellschaft. Die Premiere der Lecture fand am 15. Mai 2019 statt – Ehrengast und Hauptrednerin war Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Da pandemiebedingt im Jahr 2021 keine Lecture organisiert und durchgeführt werden konnte, fand die Fortsetzung dann am 22. Mai 2023 statt. Ehrengast und Hauptredner war der frühere Bundespräsident Joachim Gauck.
Initiator und Veranstalter der Lecture ist der Bundestagsabgeordnete Axel Müller – er ist auch für die Einladung der Rednerinnen und Redner verantwortlich. Ziel ist es, aus Ravensburg Beiträge zu liefern, die über die aktuelle Tagespolitik hinaus wirken.
Ablauf: Nach einer kurzen Begrüßung durch den Initiator ergreift der Ehrengast das Wort. Im Anschluss daran findet ein kurzes Gespräch mit dem jeweiligen Ehrengast statt, in dessen Rahmen auch Fragen aus dem Publikum beantwortet werden. Das Schlusswort und die Verabschiedung übernehmen die Kinder von Dr. Andreas Schockenhoff. Die Lecture wird moderiert, musikalisch umrahmt und dauert – in Anlehnung an eine klassische Universitätsvorlesung – insgesamt 90 Minuten.
Initiator und Veranstalter Axel Müller MdB über die Schockenhoff-Lecture
„Die Dr. Andreas Schockenhoff-Lecture ist ein Projekt, das mir sehr am Herzen liegt. Immer wieder hat mich in den vergangenen Jahren der Gedanke beschäftigt, wie an Andreas Schockenhoffs erfolgreiches politisches Wirken nachhaltig erinnert werden kann. Sowohl im Wahlkreis, als auch in Berlin spüre ich ganz oft, wie präsent er und sein Einsatz nach wie vor sind – und wo er auch fehlt.
Andreas Schockenhoff hat über mehrere Jahrzehnte hinweg nicht nur für seine Heimat und ihre Menschen viel erreicht, sondern prägte auch unsere außen-, europa- und sicherheitspolitischen Debatten mit seiner klugen Analyse, überzeugenden Argumentation und uneitlen Art. Gleichzeitig war ihm der Austausch und Dialog – gerade auch mit der jungen Generation – Zeit seines Lebens ein zentrales Anliegen. Schließlich war er vor seiner politischen Laufbahn als Gymnasiallehrer tätig – ein Akademiker und Intellektueller, der für seine scharfsinnigen Analysen gerühmt wurde.
So nahm Andreas Schockenhoff beispielsweise frühzeitig eine immer kritischere Haltung gegenüber der russischen Führung ein und übte im Zuge der Annexion der Krim im Jahr 2014 auch offene Kritik an Präsident Putin. Das wiederum brachte ihm seinerseits viel Kritik ein, von der er sich in seiner konsequenten Haltung jedoch nicht beirren ließ. Spätestens seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 wissen wir, wie richtig seine Einschätzungen waren.
Mein Wunsch ist es, das Andenken an ihn lebendig zu halten. Als Politiker fragt man sich ja bisweilen, was von der eigenen Arbeit bleibt. Nun, ich denke und hoffe, dass wir mit der Lecture zeigen können, welches wertvolle Erbe Dr. Andreas Schockenhoff uns hinterlassen hat und wie es weiterwirkt in die Zukunft. Was liegt da näher als eine Vortragsreihe – eine ‚Lecture‘ – zu seinem Andenken ins Leben zu rufen.
Dieses Format ermöglicht Redebeiträge eher grundsätzlicher Natur – über den tagespolitischen Horizont hinaus und jenseits aller Parteigrenzen. Die Vorträge finden in Ravensburg statt, denn Andreas war der Stadt stets sehr verbunden. Ich freue mich sehr, dass meine Idee positive Resonanz erfahren hat – nicht nur bei Andreas´ Familie, sondern auch bei seinen Weggefährten und Freunden.
Es war mir eine große Freude und Ehre, dass ich zur Premiere der Dr. Andreas Schockenhoff-Lecture am 15. Mai 2019 Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel als Ehrengast in Ravensburg begrüßen durfte. Und voller Freude und Dankbarkeit war ich auch über die Zusage unseres früheren Staatsoberhaupts Joachim Gauck für die Fortsetzung der Lecture am 22. Mai 2023. Beide bisherigen Ausgaben sind nicht nur bei den Menschen in der Region, sondern auch bei den Medien auf eine überwältigende Resonanz gestoßen“.